Fotos: W. Broemser
Bauspiele, Bahnhof Rolandseck
Architekt: Joachim Manz (Bremen)
Bauzeit: seit den 1990er-Jahren
Nicht zum Wohnen geeignet

Die Ausstellung "Bauspiele" des Bremer Künstlers ist ein paradoxer
Geburtstagsgruß. Zum Wohnen sind sie nicht da, die Pavillons und
Bungalows, die Villen, Häuser an der Bahn und säulengeschmückten
Prachtbauten, auch wenn sie aus vertrauten Materialien wie Beton, Glas
oder Ziegeln bestehen. Die Objekte ruhen auf Metallständern, hängen
an der Wand oder sind in Hohlräume der Wand eingelassen, aus der  
sie sich, tippt man dagegen, herausdrehen. Zusammen bilden sie eine
Geisterstadt voll vager Reminiszenzen an "echte" Architektur, eine klein-
maßstäbliche Fake Town. 
Architekturen // Bauspiele
"Yippie, jetzt upgraden wir unsere Höhlen, Brüder!"
Eine apokalyptische Aura

Die skurrilen Gehäuse sind "keine Modelle für reale oder utopische Ge-
bäude" (Manz). Sie simulieren eine gänzlich unreale Architektur, treiben
ein zweckfreies Spiel mit dem, was sonst gänzlich zweckgebunden ist.
Doch zugleich entfalten sie eine eminent apokalyptische Aura, muten  
wie ein modernes, gattungsgeschichtliches Memento mori an.
Warnung vor dem Untergang

Ein unproportional großer Swimmingpool, an dem das Haus wie ein
Adlerhorst klebt, ein verwaister Platz, auf dem noch die Laternen    
brennen, ein Baumhaus unterhalb einer Autobahn ohne Autos - diese
unbewohnte  Welt mit allen Insignien der Zivilisation wirkt wie ein
Vorgriff auf eine menschenleere Zukunft nach dem planetaren Super-
Gau, dem Kollaps des Anthropozäns. In ihr haben sich die Bauwerke in
etwas Fremdes verwandelt, in artifizielle Natur, naturhafte Artefakte.
Das Irreale einer simulierten, nicht nutzbaren Architektur wird zur
Metapher für die Irrealität einer nicht mehr genutzten Architektur nach
dem Tod des Menschen. Diese Bauspiele sind keine Spielerei, sondern
Endspiele - spekulatives Design als Warnung vor dem Untergang.
"Wir wollten schon immer in einem Architektenhaus wohnen!"
"Ist der Mensch passé, ist die Welt wieder okay!"
Ein Erdmännchen, das aus dem Neuwieder Zoo ausgebüxt ist                                                  
Gehäuse für das Nichts
"Tschakka!"
Arp Museum Bahnhof
Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
53424 Remagen

Öffnungszeiten:
di - so 11 - 18 Uhr
Zoo-Gespräche |
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Impressum
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Tagungszentrum
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Schiefermahlwerk + Kulturhaus
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Grimm-Zentrum
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Hummerich-Halle
Food Hotel
Forum Confluentes
Mehrgenerationenhaus
Steinskulpturen-Museum
Ausflugsrestaurant
Lava Dome
Fischpass
Bauspiele
Vertrackte Miniatur-Architekturen von Joachim Manz sind derzeit im Arp  
Museum Bahnhof Rolandseck zu entdecken. Der viel gerühmte Neubau des
Museums von Richard Meier feiert fünften Geburtstag; weil er ebenso wie
der klassizistische Bahnhof herausragende Baukunst darstellt, steht
Rolandseck dieses Jahr im Zeichen der - auch künstlerisch simulierten -
Architektur.
Etymologie |
O Lovely Moon |